5. September 2018
Im digitalen Zeitalter des 21. Jahrhunderts spielt Virtual Reality (VR) zunehmend eine größere Rolle. Es sind bereits unzählige 360-Grad-Videos verfügbar, die es dem Zuschauer ermöglichen, den Inhalt als eine Art Panorama aus jedem Blickwinkel und mittendrin zu erleben. Diese innovative Technologie erreicht nun auch die klassische Musikszene mit „360° Figaro“. Dieser 25-minütige Musikfilm wurde in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut HHI für Virtual Reality aufgezeichnet. Die OmniCam-360, eine Panoramakamera des Fraunhofer HHI, ermöglichte die Aufnahmen.
In dem Musikfilm 360° Figaro wurde zum ersten Mal eine Opernszene exklusiv für VR konzipiert und inszeniert. In der Szene aus dem II. Akt von Mozarts „Figaros Hochzeit“ wurde während der Aufnahmen live gesungen, performt und instrumental gespielt. Dabei wird der Betrachter durch die Technik der OmniCam-360 in den Mittelpunkt der Performance gestellt, sodass dieser das Gefühl hat, live an der Oper teilzunehmen.
Die vom Fraunhofer HHI entwickelte OmniCam-360 ist eine Serie von skalierbaren Multi-Kamerasystemen mit und ohne Spiegel. Die erzeugten 2D- und 3D-Panoramaaufnahmen können für unterschiedlichste Produktionen verwendet werden. Die verschiedenen Varianten der OmniCam-360 sind entweder mit 10 oder 20 Micro-HD-Kameras ausgestattet. Die gelieferten Einzelaufnahmen werden in Echtzeit korrigiert und zu einem parallaxefreien UHD-Videopanorama in einer Auflösung von ca. 10.000 mal 2.000 Bildpunkten pro Kanal zusammengefügt. Die Aufnahmen können beispielsweise auf VR-Brillen übertragen werden und ermöglichen dem Zuschauer damit ein immersives Betrachtungserlebnis.
Das Filmprojekt wurde umgesetzt von der Pars Media in Zusammenarbeit mit der Leipziger Oper, dem Fraunhofer HHI und der digital images GmbH. Gefördert wurde das Projekt vom Land Sachsen-Anhalt, der Nordmedia und dem FilmFernsehFonds Bayern.