3. September 2019
Die Nachfrage nach Videos in höherer Bildauflösung wird in den kommenden Jahren weiter zunehmen. Aus diesem Grund testen der WDR und das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut HHI in den kommenden Monaten gemeinsam die Möglichkeiten der neuesten Videocodierung nach dem nächsten internationalen Standard VVC/H.266.
VVC/H.266 wird der Nachfolgestandard von HEVC/H.265. Letzterer ist der aktuell modernste und effizienteste Standard zur Videocodierung und kommt zum Beispiel in Smartphones zum Aufzeichnen und Abspielen von Videos und beim Streaming von hoch aufgelösten Videoinhalten auf dem Flachbildfernseher zum Einsatz. Das Fraunhofer HHI war maßgeblich an der Entwicklung von HEVC/H.265 und seinem Vorgänger AVC/H.264 beteiligt und ist dies auch wieder bei dem Nachfolgestandard VVC/H.266. Der WDR verspricht sich von der Kooperation in erster Linie Vorteile für die Zuschauenden, sowohl was die Videoqualität als auch die Kosten bei der Datenübertragung angeht.
Mit VVC/H.266 soll in Zukunft eine Datenratenersparnis von bis zu 50 Prozent gegenüber HEVC/H.265 möglich sein. Dadurch ist eine effizientere Datenübertragung im Fest- und vor allem im Mobilfunknetz möglich, wo die Datenkapazität begrenzt ist. Beispielsweise müssen für ein 90-minütiges UHD-Video bei der Verwendung von HEVC/H.265 aktuell rund 10 Gigabyte an Daten übertragen werden, mit VVC/H.266 braucht es nur etwa 5 Gigabyte.
Der neue Standard VVC/H.266 wird voraussichtlich im Sommer 2020 offiziell verabschiedet. Erste Produkte auf Basis des neuen Standards werden im Laufe des Jahres 2021 auf dem Markt erwartet. Der WDR und das Fraunhofer HHI testen aber schon vorher gemeinsam im Labor Prototypen.
Erste Ergebnisse können vom 6. bis 11. September auf der IFA am Gemeinschaftsstand mit der Deutschen TV-Plattform (Stand 203a, Halle 26) besichtigt werden.