18. Oktober 2021

Effektive Kommunikation im Katastrophenfall: Fraunhofer HHI-Managerin wird neue Vorsitzende der Arbeitsgruppe „AI for Effective Communications“

18. Oktober 2021

Dr. Ivanka Pelivan vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) wurde zur neuen Vorsitzenden der Arbeitsgruppe „AI for Effective Communications“ (WG-Communications) ernannt. Die Gruppe ist Teil der ITU /WMO /UNEP -Fokusgruppe für „AI for Natural Disaster Management“ (FG-AI4NDM). FG-AI4NDM baut eine Gemeinschaft von engagierten Interessenvertreter*innen und Expert*innen auf, die KI nutzen, um das Verständnis von Naturkatastrophen zu verbessern und die Katastrophenhilfe zu unterstützen. Die Gruppe wird geleitet von Dr. Monique Kuglitsch vom Fraunhofer HHI. Dr. Pelivans Ernennung fand während des dritten virtuellen Workshops und Treffens der FG-AI4NDM, vom 30. August bis 2. September 2021, statt. Sie teilt sich die Rolle mit ihrem Co-Vorsitzenden Thomas Ward von IBM (USA).

Die WG-Communications ist eine von drei Arbeitsgruppen der FG-AI4NDM. Die Arbeitsgruppen decken große Bereiche wie Daten und Modellierung ab, während Themengruppen sich mit spezifischen Aspekten wie Waldbrandfrüherkennung oder Multi-Hazard-Kommunikationstechnologien befassen.

Die WG-Communications beschäftigt sich mit der Standardisierung von KI-basierten Kommunikationssystemen. Die Kommunikation ist eine der wichtigsten Aufgaben vor, während und unmittelbar nach einer Naturkatastrophe. Die meisten Naturkatastrophen lassen sich durch moderne Datenanalyse bereits sehr genau vorhersagen. Doch allzu oft erreichen diese Vorhersagen betroffene Menschen nicht schnell genug oder gar nicht. Eines der jüngsten Beispiele dafür ist die Hochwasserkatastrophe in Westdeutschland. Hier hat die Kommunikation zwischen dem Flutwarnsystem, den Regierungsinstitutionen und der Öffentlichkeit in einigen Bereichen versagt.

Um diesen kritischen Schritt im Katastrophenschutz zu verbessern, untersucht und bewertet die Arbeitsgruppe verschiedene KI-basierte Kommunikationssysteme. Dazu gehören beispielsweise Frühwarnsysteme oder Systeme zur Entscheidungsunterstützung. Die tägliche Arbeit des Teams besteht darin, die neueste Fachliteratur zu sichten und relevante Technologien, die auf den FG-AI4NDM-Workshops vorgestellt wurden, zu prüfen. Darüber hinaus arbeitet sie eng mit der Themengruppe „AI for Multihazard Communications Technologies“ zusammen. Gemeinsam befassen sie sich mit der Bandbreite und der Entwicklung von KI-basierten Kommunikationssystemen, der Einbeziehung von Interessengruppen, der Rolle ethischer Überlegungen sowie Plänen zur Umsetzung solcher Technologien. Die Arbeitsgruppe ist darauf bedacht, bei allen ihren Aktivitäten eine soziale Perspektive einzunehmen, um die Vorteile jeder Technologie im Vergleich zu herkömmlichen (nicht KI-basierten) Alternativen zu bewerten.

Dr. Ivanka Pelivan arbeitet als Wissenschaftsmanagerin für den Bereich „Kommunikation & Information“ am Fraunhofer HHI. Zuvor forschte sie über 15 Jahre in verschiedenen Bereichen der Luft- und Raumfahrt. Des Weiteren hat sie über zehn Jahre Erfahrung in der Projektkoordination sowie im Projektmanagement an verschiedenen Instituten. Als Betriebsingenieurin für ROLIS (Rosetta Lander Imaging System) beim DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) war sie für eine Kamera verantwortlich, die die Grundlage für die FireWatch-Kameratechnologie bildet, die weltweit zur Waldbrandfrüherkennung eingesetzt wird. Hier betreute sie auch die Anfangsphase der Einführung des maschinellen Lernens in die Raucherkennungssoftware.

Besuchen Sie FG-AI4NDM , um mehr über die Fokusgruppe zu erfahren, sich zu beteiligen oder Ihre Forschung und Aktivitäten einzubringen. Das nächste Treffen der Fokusgruppe findet am 20. Oktober 2021 statt.