- Gemeinsames Proof-of-Concept der Partner für Videokodierungstechnologie der nächsten Generation bietet deutlich höhere Kompression als aktuelle Standards
- Proof-of-Concept wurde von der ITU-T Video Coding Experts Group und der ISO/IEC Moving Picture Experts Group (MPEG) positiv bewertet
- Der nächste Videokodierungsstandard ist speziell auf die Anforderungen immersiver Medien und mobiler Videoerlebnisse der 6G-Generation zugeschnitten.
Berlin – Die europäischen Technologieführer Ericsson (NASDAQ: ERIC) und Nokia (NASDAQ: NOK) haben sich mit dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) in Berlin zusammengeschlossen, um die nächste Generation der Videokodierungsstandardisierung zu gestalten und voranzutreiben – für noch immersivere Medien- und mobile Videoerlebnisse im 6G-Zeitalter.
Erstmals bündeln die drei Partner ihre Expertise in der Videocodec-Forschung mit dem Ziel, Europas Rolle in der Standardisierung der nächsten Generation zu stärken. Forschende der Partnerinstitutionen demonstrierten gemeinsam einen neuen Videocodec, der im Vergleich zu den derzeitigen Standards (H.264/AVC, H.265/HEVC und H.266/VVC) bei weitgehend gleichbleibender Komplexität eine deutlich höhere Kompressionseffizienz erreicht und zugleich eine verbesserte Energieeffizienz und Skalierbarkeit bietet.
Die dokumentierten Forschungsergebnisse liefern frühe Nachweise für eine Technologie, die in der Lage ist, die Anforderungen der nächsten Phase der Videokodierungsstandardisierung zu erfüllen – ein wichtiger Meilenstein, der den Startschuss für weitere Entscheidungsfindungen gibt.
Die gemeinsame Einreichung der Partner an die zuständigen Gremien – die ITU-T Video Coding Experts Group und die ISO/IEC Moving Picture Experts Group (MPEG) – wurde positiv bewertet und soll dazu beitragen, Evaluierungs- und Entscheidungsprozesse im Standardisierungskomitee zu beschleunigen.
Im Einklang mit den Prognosen zur Einführung von 6G wird erwartet, dass der nächste Videocodec-Standard ab 2029–2030 einsatzbereit ist und das digitale Medienökosystem des folgenden Jahrzehnts prägen wird. Bis dahin werden bestehende Standards wie VVC eine zentrale Rolle spielen. Diese ermöglichen fortschrittliche Videoerlebnisse und treiben die Nachfrage nach hocheffizientem Streaming, immersiven Medienformaten und skalierbaren Lösungen über verschiedene Geräte und Netzwerke hinweg.
Der neue Standard wird für eine breite Palette videobasierter Einsatzbereiche von entscheidender Bedeutung sein – darunter mobile Kommunikation, Streaming sowie immersive und latenzarme Anwendungen. Erwartete Einsatzfelder sind unter anderem die Kodierung von professionellen, nutzergenerierten und KI-generierten Inhalten, von Gaming- und 3D-Inhalten, von maschinenlesbaren Inhalten sowie Anwendungen im Automobil- und Industriesektor.
Magnus Frodigh, Head of Research, Ericsson, erklärt:
„Als globaler Konnektivitäts-Leader ist Ericsson optimal aufgestellt, um 6G-fähige Technologien zu erforschen und voranzutreiben. Wir sind stolz darauf, gemeinsam mit Nokia und dem Fraunhofer HHI im Bereich Videokodierung zu kooperieren, um unsere Forschungskompetenzen zu vereinen und den nächsten Standard mitzugestalten. Unser gemeinsamer Erfolg zeigt nicht nur, dass europäische Technologieführer zusammen bahnbrechende Innovationen erreichen können, sondern unterstreicht auch unsere Entschlossenheit, die nächste Generation von Standards aktiv zu prägen.“
Ville-Veikko Mattila, Head of Multimedia Technologies, Nokia, ergänzt:
„Nokias Forscherinnen und Forscher haben in den vergangenen drei Jahrzehnten maßgeblich zur Entwicklung aller marktführenden Videocodecs beigetragen – einschließlich der grundlegenden H.26x-Videokompressionstechnologien. Wir freuen uns darauf, auch die nächste Generation von Videostandards mitzugestalten. Durch die enge Zusammenarbeit bereits zu Beginn der Standardisierung stellen wir sicher, dass Werte wie Offenheit, Exzellenz und Nachhaltigkeit in die nächste Generation digitaler Medienerlebnisse einfließen.“
Prof. Thomas Wiegand, Institutsleiter des Fraunhofer HHI, sagt:
„Videotechnologien stehen im Zentrum der digitalen Erlebnisse von morgen. Unsere gemeinsame Forschung mit Ericsson und Nokia zeigt die starke Kompetenz Europas im Bereich fortschrittlicher Medientechnologien und seine aktive Rolle in globalen Standardisierungsbestrebungen. Diese Zusammenarbeit baut zudem auf den Beiträgen der JVET-Forschungscommunity auf, deren Arbeit die Weiterentwicklung der Videokodierung der nächsten Generation kontinuierlich vorantreibt.“
Über das Fraunhofer HHI:
Das Fraunhofer HHI (Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut) ist ein weltweit führendes Forschungsinstitut, das die digitale Zukunft mitgestaltet. Es treibt Innovationen in den Bereichen Video, KI, Computer Vision, Photonik und drahtlose Kommunikation voran – mit Technologien, die Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft maßgeblich beeinflussen.
Für vielfältige Anwendungsfelder – darunter Medizin, Landwirtschaft, kritische Infrastrukturen, Katastrophenschutz, Energie, Mobilität und mehr – entwickelt das Fraunhofer HHI praxisnahe Lösungen mit gesellschaftlichem Mehrwert.