SIBB Health-IT Talk: Bildverarbeitung

DEZ 2018

3

Berlin

Der monatlich stattfindende Health-IT Talk des Interessenverbands für Unternehmen der IT- und Internetwirtschaft in Berlin und Brandenburg (SIBB e. V.) bietet eine Möglichkeit zum Austausch über die Digitalisierung der Gesundheitswirtschaft. Im Health-IT Talk: Bildverarbeitung referieren Jean-Claude Rosenthal und Eric Wisotzky, Forscher am Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts, über die 3D-Analyse mit Vermessung und die Hyperspektralanalyse mit Gewebedifferenzierung.

Die bildgebende Diagnostik in der Medizin hat in den vergangenen Jahren nochmals deutlich an Bedeutung gewonnen. Dies ist nicht zuletzt den Fortschritten der Bildverarbeitung zu verdanken. Neuere Analysemethoden, die z. B. durch neuronale Netze unterstützt werden, bringen erstaunliche Resultate hervor und helfen sowohl Diagnostikern beim Befund als auch Therapeuten bei der Behandlung. Gefahren bei mikroskopischen Eingriffen können gemindert werden, wenn den behandelten Ärzten möglichst viele Informationen über den zu operierenden Bereich zur Verfügung stehen.

Je kleiner diese Bereiche sind, desto wichtiger werden Assistenzsysteme, auf die sich Ärzte verlassen können. Das Fraunhofer HHI hat sich zum Ziel gesetzt, diese intraoperativen Hilfsmittel für die HNO-Chirurgie zu entwickeln. Dazu wird ein neuartiger Ablauf zur multispektralen Gewebedifferenzierung entwickelt, bspw. zur Unterscheidung von Tumor- und Nervengewebe. Zudem erlaubt das mikroskopische 3D-System bildbasierte 3D-Vermessung, um das Einsetzen von Mittelohrprothesen zur Wiederherstellung des Hörvermögens unterstützen zu können. 

Die gewonnenen Bilddaten werden mit Hilfe von eigens entwickelten Algorithmen aufbereitet und mit Augmented Reality (AR)-Informationen versehen. Auf diese Weise werden Multispektral-Bildgebung, bildbasierte 3D-Vermessung und maßstabsgetreue Augmentierung klinischer Bilddaten zu einem neuartigen multimodalen Bildgebungssystem vereint. Das komplett digitale OP-Mikroskopiesystem erlaubt zudem den Einsatz als latenzarme Telemedizinanwendung, um die Expertise räumlich entfernter Ärztinnen und Ärzte einzuholen. Diese können so während der OP immersiv mit den Bilddaten arbeiten und kollaborative Entscheidungen treffen. Komplikationen können so verringert und OP-Zeiten verkürzt werden. 

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier .

Kontakt