Einweihungsbroschüre von 1974 formuliert neue Ziele des Heinrich-Hertz-Instituts

1974

Mitte der 1970er Jahre gab es in Deutschland neben dem Heinrich-Hertz-Institut und dem Forschungsinstitut der Deutschen Bundespost keine wissenschaftliche Einrichtung, die sich in vergleichbarem Umfang mit Nachrichtentechnologien beschäftigte. Durch die Umwandlung des HHI in eine GmbH sollte dieser Schwerpunkt noch weiter ausgebaut werden.

Die Umwandlung in eine GmbH markierte einen Neuanfang in der Geschichte des Heinrich-Hertz-Instituts. Eine institutsinterne Einweihungsbroschüre vom 13.12.1974 umriss die neuen Ziele und Aufgaben und die damit einhergehende Struktur der Einrichtung. So gab es ab 1975 eine Zentralabteilung für administrative Aufgaben sowie die fünf Fachabteilungen „Allgemeine Grundlagen“, „Systemstrukturen“, „Bild und Ton“, „Vermittlung und Übertragung“ und „Planung“.

In der Einweihungsbroschüre wurde darauf verwiesen, dass es in Deutschland neben dem Forschungsinstitut der Deutschen Bundespost (DBP) keine vergleichbare Einrichtung gäbe, die sich umfassend mit Nachrichtentechnologien auseinandersetze. Deshalb sollte das Heinrich-Hertz-Institut künftig in enger Zusammenarbeit mit der DBP verstärkt nachrichtentechnische Probleme untersuchen. Als zukünftige Schwerpunkte wurden in der Broschüre „Allgemeine Grundlagen (einschließlich Systemtechnik)“, „Bild- und Tontechnik (einschließlich Displaytechnik, Verhaltensstudien über Benutzer)“ und „Technologie der Nachrichtenübertragung und -vermittlung“ aufgezählt.

Neben der institutseigenen Forschung würde fortan verstärkt Auftragsarbeit für das Bundesministerium für Post- und Fernmeldewesen und die Industrie betrieben werden. Dazu zählten laut Broschüre „Untersuchungen über neuartige nachrichtentechnologische Verfahren, Methoden, Komponenten und Systeme“.

Damit das Institut diese Aufgaben bewältigen konnte, musste allerdings neues Personal eingestellt werden: So kündigte die Einweihungsbroschüre an, den Personalstand um 50% zu erhöhen. Auch die Grundfinanzierung sollte beachtlich aufgestockt werden und von 1,8 Millionen DM im Jahr 1974 auf 3,2 Millionen DM im Jahr 1975 ansteigen.