Kunst am Heinrich-Hertz-Institut – eine lange Tradition

30. Januar 2018

1980er

Die berühmteste Skulptur im Zusammenhang mit dem Heinrich-Hertz-Institut ist die bronzene „Ätherwelle“, die auf dem NDR-Gelände in Hamburg bewundert werden kann. Die Idee zu dem Denkmal entstand bereits 1931, doch das Projekt lag für über 50 Jahre auf Eis. Erst in den 1980ern wurde die Skulptur als Denkmal für Heinrich Hertz fertiggestellt.

Nachrichtentechnik und Kunst mögen eine eher untypische Kombination sein, trotzdem gab es immer wieder Berührungspunkte zwischen dem Heinrich-Hertz-Institut und Kunstwerken. Als nach Dr. Ohnsorges Abschied 1980 Dr. Wolfgang Grunow alleiniger Instituts-Geschäftsführer wurde, sollte mit ihm auch die Kunst Einzug erhalten. Der promovierte Rechtswissenschaftler bemühte sich in seiner zweijährigen Amtszeit stets darum, der Institutsbelegschaft bildende Kunst nahezubringen. Dies war mitunter ein schwieriges Unterfangen, hatte er es doch mit eher rationalen Naturwissenschaftlern zu tun, die einigen seiner Aktionen etwas spöttisch begegneten. Dr. Grunow war von 1977 bis 2002 administrativer Geschäftsführer am Institut.

Nichtsdestotrotz veranlasste Dr. Grunow, dass in der Empfangshalle, in Veranstaltungsräumen und in Treppenhäusern des Instituts Exponate ausgestellt werden sollten. Unter anderem befindet sich vor dem Gebäude am Einsteinufer seit 1986 auch die Skulptur „Grau Broby Granit“ des Bildhauers Ulrich Rückriem. Der Düsseldorfer Künstler fertigte den sechs Meter hohen Block im schwedischen Broby an, wie der Name schon verrät.

Ein weiteres bemerkenswertes Kunstwerk, das mit dem Heinrich-Hertz-Institut verbunden ist, hat eine ältere Geschichte: Die Bronzeskulptur „Ätherwelle“, die auf dem NDR-Gelände in Hamburg steht. Die Rundfunkanstalt wollte bereits 1931 gemeinsam mit dem Hamburger Senat ein Denkmal für Heinrich Hertz erschaffen, um den 1857 in der Hansestadt geborenen Wissenschaftler zu ehren. Der Bildhauer Friedrich Wield wurde beauftragt, die Bronzeskulptur „Ätherwelle“ anzufertigen. Zum Zeitpunkt der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten hatte er die Gipsform fertiggestellt, doch wurde die Errichtung eines ihn würdigenden Denkmals verboten, da Hertz Jude war. In den 1980er Jahren wurde das Projekt wieder aufgegriffen. Der Bildhauer Manfred Sihle-Wissel bekam von der Stadt Hamburg den Auftrag, die Skulptur aus dem Originalabdruck fertigzustellen. Nachdem die „Ätherwelle“ zunächst am Alsterufer im Eichenpark zu bewundern war, befindet sie sich seit 2016 an ihrem aktuellen Standort. Regelmäßige Ausstellungen tragen dazu bei, dass Kunst auch heute noch einen hohen Stellenwert am Fraunhofer HHI behält.