Optimale Bedingungen für optimale Forschung im Gebäude des HHI

1930

Wer beste Forschungsergebnisse erreichen will, braucht optimale Bedingungen, auch was die Räumlichkeiten angeht. Das war zu Beginn des HHI nicht anders als heute. Die Errichtung des Institutsgebäudes in der Franklinstraße war darum ein echter Meilenstein.

Dank der Mitgliedsbeiträge des Fördervereins Studiengesellschaft für Schwingungsforschung konnte der Bau eines Institutsgebäudes für das HHI 1928 in Angriff genommen werden. Dies war zur Zeit der Weltwirtschaftskrise keineswegs selbstverständlich. Für den Entwurf des Neubaus in der Franklinstraße in Berlin-Charlottenburg war der Regierungs- und Baurat Otto Weißgerber zuständig. Dieser plante ein Gebäude, das optimal auf die zukünftige Forschungstätigkeit des HHI abgestimmt war, mit technisch hervorragend ausgestatteten Maschinenräumen und Laboratorien, mit modernen Antennen auf dem Dach, einer großen Bibliothek, einem Hörsaal und vielem mehr.

Die feierliche Einweihung fand am 7. März 1930 statt. Der erste Redner war der Preußische Kultusminister Dr. Adolf Grimme. Später wurde er der erste Generaldirektor des Nordwestdeutschen Rundfunks und Namensgeber eines der renommiertesten deutschen Fernsehpreise. Als zweiter Redner überbrachte Ministerialdirektor Dr. Kruckow die Grüße des Reichspostministeriums und wies auf die frühzeitige Unterstützung der Deutschen Reichspost für die neue Anstalt hin. Rundfunkkommissar Dr. Bredow wünschte sich, dass von diesem Institut aus die Entwicklung des Rundfunks in Deutschland vorangetrieben würde. Prof. Dr. Max Planck, Sekretär der Preußischen Akademie der Wissenschaften, und weitere Redner folgten. Der Institutsleiter Prof. Wagner fasste das Ziel des neuen Instituts so zusammen: „Im Heinrich-Hertz-Institut ist zum ersten Male der Gedanke verwirklicht, die Schwingungsforschung in den Mittelpunkt einer über weite Gebiete der Technik ausgedehnten Forschungsarbeit zu stellen.“ 

Der Einzug in das neue Gebäude musste übrigens um ein halbes Jahr verschoben werden, weil sich die Bauarbeiten wegen des außergewöhnlich kalten Winters 1928/29 verzögerten, was der Architekt Weißgerber sehr bedauerte.