Sprach- und Gestensteuerung für Krankenhaustechnologien vermindert Keimübertragung

30. Januar 2018

2010, 2016

Auf der CeBIT 2016 wurde ein von Fraunhofer HHI-Forschenden entwickelter Monitor vorgestellt, der die Patientendaten verschiedener medizinischer Geräte im Krankenhaus übersichtlich auflistet – und ganz ohne Berührungen bedient werden kann. So wird die Übertragung von Bakterien reduziert.

Die Übertragung von Krankheitserregern im Krankenhaus ist tückisch – kaum wird die Händedesinfektion nicht ordnungsgemäß durchgeführt, landen Viren und Bakterien in anderen Zimmern. Dort stellen sie eine Gefahr für die Patienten dar. Auch auf medizinischen Geräten, die oft berührt werden, tummeln sich Erreger. Um dem entgegenzuwirken, haben Fraunhofer HHI-Forschende einen Monitor entwickelt, der sich ganz ohne Berührungen steuern lässt – und zwar mit Sprachbefehlen und Gesten.

Das Gerät sammelt die wichtigsten Vitaldaten des Patienten, die sonst auf einer Vielzahl von Monitoren abgebildet werden. Zudem verändert sich die Größe der Grafiken je nach Entfernung des Betrachters. So kann der Arzt in einem Notfall bereits bei Betreten des Raumes erkennen, was mit dem Patienten nicht stimmt. Detaillierte Informationen werden angezeigt, wenn sich der Arzt dem Bildschirm nähert. Eine 3D-Kamera registriert hierfür die Bewegungen und Distanzen.

Seine Informationen bekommt der Monitor durch Schnittstellen zu den medizinischen Geräten im Zimmer und den krankenhausinternen Informationssystemen. Dabei werden die Daten anhand eines intelligenten Alarmierungskonzepts ausgewertet, das die Sektion Medizintechnik der Universität Aachen als Projektpartner entwickelt hat. Fehlalarme werden durch die Technologie vermieden. Aufgrund der webbasierten Programmierung kann das System auch auf Tablets verwendet werden.

Bereits 2010 wurde die vom Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut entwickelte Gestensteuerung im deutschen Pavillon auf der Expo in Shanghai präsentiert. Dort erprobten rund vier Millionen Besucher die Technologie. Die Weltausstellung stand unter dem Motto „Eine bessere Stadt, ein besseres Leben“.