Wer war Karl Willy Wagner?

1927/1928

Karl Willy Wagner war Gründungsdirektor des Heinrich-Hertz-Instituts. Er leitete das Institut von 1928 bis 1936.

Schon gewusst? Einige Spots aus seinem Leben:

  • Karl Willy Wagner wurde 1883 in Friedrichsdorf im Taunus geboren. Sein Vater war Kaufmann, seine Mutter stammte aus einer Hugenottenfamilie und sprach mit ihm nur französisch.
  • Die Familie wohnte einige Jahre in dem Haus von Philipp Reis, dem Erfinder des Telefons. Später setzte sich Karl Willy Wagner für den Erhalt dieses Gebäudes ein und förderte die Umwandlung in das Philipp-Reis-Museum, das heute noch existiert.
  • Während seiner Zeit beim Kaiserlichen Telegraphen-Versuchsamt in Berlin arbeitete er u.a. an der Verbesserung des Telefonhörers.
  • An Bord des Kabelleger-Dampfers Stephan der Norddeutschen Seekabelwerke wirkte er beim Aufbau des transozeanischen Netzes von Telegraphenkabeln mit.
  • Im Ersten Weltkrieg entwickelte er ein Verfahren zur abhörsicheren Geheimtelefonie.
  • Von 1923 bis 1927 war er Präsident des Telegraphentechnischen Reichsamts.
  • 1924 gründete er die Zeitschrift Elektrische Nachrichtentechnik.
  • Er lehrte an der TH Berlin und wurde dort 1925 zum Honorarprofessor berufen.
  • Im August 1927 wurde er Stiftungsprofessor für allgemeine Schwingungslehre an der TH Berlin und zudem mit der Gründung des Instituts für Schwingungsforschung betraut, das am 7. März 1930 unter dem Namen Heinrich-Hertz-Institut eingeweiht wurde.
  • Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte er nach Friedrichsdorf zurück. Er wurde von der US-Militärregierung als Vorsitzender für den Planungsausschuss eingesetzt, der sich mit dem Aufbau des Post- und Fernmeldewesens in der britisch-französischen Zone befasste.
  • Er war Mitbegründer der Universität in Mainz, Mitglied der Deutschen Akademie der Wissenschaften, Ehrendoktor der Universität Stockholm und Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Ingenieurwissenschaften sowie Ehrenpräsident der Technischen Hochschule Darmstadt.
  • 1953 bekam er das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern.
  • Er starb am 3. September 1953.
  • Fachlich aus dem Rahmen fällt sein Engagement für die Landgrafen-Zwiebackfabrik OHG, die er u.a. mit seinem Schwager gründete. Friedrichsdorf gilt als Stadt des Zwiebacks – der Echte Friedrichsdorfer Zwieback war begehrt und wurde in alle Welt verschickt.