Fraunhofer HHI startet Projekt PICANT-BOS zur Entwicklung von ad-hoc Breitbandnetzen für BOS-Einsätze

Das Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut (HHI) hat das neue Forschungsprojekt PICANT-BOS gestartet. Ziel des Projekts ist die Entwicklung temporärer, breitbandiger Kommunikationslösungen auf Basis von 5G und Wi-Fi für den Einsatz durch Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) – etwa Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste.

Mit dem zunehmenden Einsatz digitaler Technologien wie Drohnen, Kamerasystemen oder sensorgestützter Anwendungen steigen die Anforderungen an die Kommunikationsinfrastruktur im Einsatz. Bestehende Systeme wie der Behördenfunk TETRA für Feuerwehr und Polizei oder öffentliches 5G stoßen insbesondere bei größeren Einsatzlagen oder in komplexen Gebäuden an ihre Grenzen.

Im Rahmen von PICANT-BOS werden daher ad-hoc aufgebaute Wi-Fi- und 5G-Netze im sogenannten leicht lizenzierten Spektrum (LLS) entwickelt. Diese sollen zusätzliche, sichere und leistungsfähige Kommunikationsressourcen bereitstellen. Geplant sind unter anderem ein Wi-Fi-Netz im 6-GHz-LLS-Band und ein privates 5G-Netz im 3,7–3,8-GHz-Bereich. Diese Netze werden hinsichtlich Resilienz, Skalierbarkeit und Interoperabilität umfassend getestet. Ein besonderer Fokus liegt auf der Integration mit öffentlichen Mobilfunknetzen sowie dem bestehenden TETRA-System.

 

BOS-spezifische Anwendungen für den Einsatz vor Ort

Zusätzlich werden im Projekt mobile Anwendungen entwickelt, die einsatzrelevante Daten vor Ort bündeln und aufbereiten – etwa zur Unterstützung der Einsatzleitung oder zur Lageeinschätzung in Echtzeit.

Das Fraunhofer HHI verantwortet im Projekt das Referenzdesign, die Entwicklung des Wi-Fi LLS-Netzes sowie Beiträge zur Standardisierung im IEEE 802.11. Weitere Projektpartner sind Universität Rostock, ituma GmbH, INTERLEV GmbH, Dräger und telent GmbH. Assoziierte Partner sind Nokia und MUGLER SE.

Das Projekt wird im Rahmen des Programms „Innovationen im breitbandigen Digitalfunk BOS“ durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) gefördert. Die Laufzeit des Projekts ist bis Juni 2026 angesetzt.

Mehr über das Projekt finden Sie hier.