Schnell, schneller, VLC: mobiler Datenaustausch durch Licht

30. Januar 2018

Seit 2015

Wussten Sie eigentlich, dass Daten nicht nur per WLAN kabellos übertragen werden können? Die Visible Light Communication (VLC, auch Li-Fi genannt) ermöglicht die Realisierung von optischen WLAN-Umgebungen - insbesondere dort, wo funkbasierte Lösungen an ihre Grenzen stoßen. Das Fraunhofer HHI verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung mit Li-Fi-Systemen und hat mit Partnern mehrere Anwendungsprojekte umgesetzt.

Visible Light Communication stellt eine Alternative zur herkömmlichen WLAN-Technik dar. Die Datenübertragung erfolgt ebenfalls kabellos, jedoch nicht mit Funkwellen, sondern über moduliertes Licht z.B. aus der LED-Beleuchtung, wobei die bereits vorhandene LED-Beleuchtungsinfrastruktur leicht modifiziert wiederverwendet werden kann. Li-Fi bietet ein zusätzliches Spektrum für dicht belegte Funknetze und besitzt eine geringe Störanfälligkeit, außerdem gibt es keine Beeinflussung durch andere Funkwellen oder elektromagnetische Felder.

Das Fraunhofer HHI hat in den letzten Jahren mit Partnern aus der Industrie und der öffentlichen Hand unterschiedliche Projekte mit VLC umgesetzt. Gemeinsam mit dem Red Bull Media House wurden zum Beispiel 2015 Parameter für Multimedia-Umgebungen bei großen Sportevents entwickelt. Im selben Jahr startete das Projekt VLC Mainau, wo in einem der ersten Feldtests weltweit ein vorhandener Konferenzraum vom Fraunhofer HHI mit VLC ausgerüstet wurde. Seit 2017 engagiert sich das Fraunhofer HHI zudem am Stuttgarter Hegel-Gymnasium in einem Projekt zur Digitalisierung des Klassenzimmers. Hier soll die Technologie langfristig standardmäßig in die Raumbeleuchtung sowie in Endgeräte wie Laptops, Tablets und Smartphones integriert werden. Im Juni wurde das Industrieprojekt OWICELLS erfolgreich abgeschlossen. Dabei wurde eine Li-Fi Kommunikation zu einem mobilen Roboter in einer 5x5m² Fertigungszelle demonstriert, der produktionsübliche Vorgänge durchführt.

Die beteiligten Projektpartner sind von VLC begeistert. „Die sehr positiven Nutzerreaktionen zeigen, dass diese Technologie einen Platz in unserem Alltag finden wird. Die konstruktiven Anmerkungen fließen schon heute in die Weiterentwicklung unserer Systeme“, sagt Anagnostis Paraskevopoulos, Projektleiter am Fraunhofer HHI.