ACRAT

Die Agrarsysteme in den semi-ariden Regionen Telanganas stehen vor vielfältigen strukturellen und ökologischen Herausforderungen. Der Bundesstaat weist einen hohen Anteil an Klein- und Marginalbetrieben auf, mit durchschnittlichen Betriebsgrößen von unter 1 bis 1,5 Hektar. Dadurch sind landwirtschaftliche Existenzen besonders anfällig gegenüber Klimaextremen und Marktschwankungen. Wiederkehrende Problemlagen wie Klimavariabilität, unregelmäßige Niederschläge, abnehmende Bodenfruchtbarkeit, Wasserknappheit und Schädlingsdruck belasten die Produktionssysteme erheblich.

Zugleich haben viele landwirtschaftliche Betriebe nur eingeschränkten Zugang zu zeitnahen, lokal angepassten und wissenschaftlich fundierten Beratungsempfehlungen. Beratungssysteme sind häufig fragmentiert, und relevante Informationen verteilen sich auf verschiedene Institutionen und Datenformate. Daten aus Feldbeobachtungen, Bodenanalysen und Fernerkundung liegen oftmals isoliert vor und sind schwer zusammenzuführen. Dies erschwert die Entwicklung datenbasierter Beratungsdienste und begrenzt evidenzbasierte Entscheidungen von Landwirten, Forschungseinrichtungen und politischen Akteuren.

ACRAT begegnet diesen Herausforderungen durch den Aufbau eines wissenschaftlich fundierten und interoperablen agroökologischen Testfeldes, das verschiedene Datenquellen, KI-gestützte Analysen und föderierte Dateninfrastrukturen integriert. Die Initiative verbindet agronomisches Fachwissen, digitale Innovationen und institutionelle Zusammenarbeit, um einen bauernzentrierten und klimaresilienten Rahmen für präzisionsorientierte Landwirtschaft zu schaffen. Dadurch profitieren insbesondere Klein- und Marginalbetriebe direkt von datengestützten Erkenntnissen, verbesserten Beratungsdiensten und nachhaltigen Anbaumethoden.

Das ACRAT-Projekt verfolgt einen multi-stakeholderorientierten und systemischen Ansatz zur Entwicklung eines resilienten und nachhaltigen Agrarsystems in Telangana. Durch den Einsatz moderner Technologien wie Künstlicher Intelligenz (KI) und Internet der Dinge (IoT) werden datenbasierte Lösungen entwickelt, die auf die Bedürfnisse von Kleinbetrieben zugeschnitten sind. Die Implementierung von Technologien auf Feldebene, gezielte Capacity-Building-Maßnahmen sowie die kontinuierliche Zusammenarbeit mit institutionellen und privatwirtschaftlichen Partnern unterstützen die Verbreitung agroökologischer Praktiken in den landwirtschaftlichen Gemeinden.

Projektziele

• Aufbau klimaresilienter Strukturen für Klein- und Marginalbetriebe
• Förderung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken zur Verbesserung von Produktivität, Bodenfruchtbarkeit und Ressourceneffizienz
• Befähigung von Landwirten durch maßgeschneiderte, datenbasierte Lösungen auf Basis von KI, IoT und multisensorischen Analysen
• Stärkung der Zusammenarbeit zwischen staatlichen Institutionen, Forschungsorganisationen, Start-ups und landwirtschaftlichen Erzeugergemeinschaften
• Beitrag zur Validierung und Anwendung internationaler Datenstandards in der Landwirtschaft

• Fraunhofer Heinrich Hertz Institute, Berlin
• AgHub, Telangana (PJTSAU)
• Professor Jayashankar Telangana State Agricultural University
• Government of Telangana (Agriculture and IT-Departments)
• AgriTech start-ups (Krishitantra, BharatRohan, CarbonMint, DeltaThings and Transity)