AlphaKomm

Ausfallsichere Lagebildinformation zur phasenadäquaten Kommunikation im Krisenfall

Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Dauer: August 2014 – November 2017

Bei dem Forschungsprojekt AlphaKomm, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert wird, handelt es sich um eine gemeinsame Aktion, bei der Experten aus vielen verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten, um die Herausforderungen für die Kommunikation in Krisensituationen besser zu verstehen und die gemeinsame Reaktion zu verbessern.

Die Abhängigkeit der Gesellschaft von grundlegender Infrastruktur, wie Wasser, Energie, Transport oder Kommunikation, ist größer als jemals zuvor. Außerdem sind diese Systeme heute extrem vernetzt. Dies kann zu einem Kaskadeneffekt von Fehlern innerhalb von Infrastrukturen führen - mit katastrophalen Auswirkungen. Es gibt jedoch kaum Kommunikations- und Koordinationsverfahren für den Informationsaustausch zwischen wichtigen Akteuren in Krisensituationen. Daher steigt der Kommunikationsbedarf in solchen Situationen exponentiell, während die Verfügbarkeit abnehmen kann. Ziel des Projekts ist es, potenzielle Kommunikationsrisiken sowohl zwischen Akteuren in Krisen als auch innerhalb der Infrastruktur zu identifizieren und Präventivmaßnahmen zur Verringerung dieser Risiken vorzuschlagen.

Das Projekt ist in drei Ebenen aufgeteilt: AlphaKodex, AlphaWare und AlphaNet. AlphaKodex steht für die Protokolle und Verfahren, welche Akteure in Krisen befolgen sollten, um einen exponentiellen Anstieg von Kommunikationsanforderungen während einer Krise zu verhindern. Bei AlphaWare handelt es sich um die Software für die Sammlung aller relevanten Informationen für die beteiligten Organisationen. Außerdem dient sie dazu, diesen jene Informationen zugänglich zu machen. AlphaNet steht für eine Reihe von Maßnahmen, um aktuelle und zukünftige Mobilfunknetze widerstandsfähig gegen Krisenszenarien wie etwa den Ausfall der Energieversorgung zu machen.

Als Experte für drahtlose Kommunikation ist das Fraunhofer HHI für AlphaNet zuständig. Das Institut führt folgende Tätigkeiten im Rahmen des Projekts durch:

  • Identifizierung und Definition von relevanten Krisenszenarien in Mobilfunknetzen.
  • Modellierung und Priorisierung von Verkehr in Krisenszenarien.
  • Sicheres und effizientes Datenmanagement in Krisenszenarien.
  • Methoden und Verfahren für die dynamische Rekonfiguration von LTE-Netzen.

Innerhalb des Projekts werden verschiedene Konzepte und Technologien, wie etwa D2D-Kommunikation, Gruppenkommunikation, Quellen für erneuerbare Energie, Wireless Backhaul und verteiltes Datenmanagement berücksichtigt, um die Widerstandsfähigkeit aktueller und zukünftiger Mobilfunknetze zu erhöhen.

Projektpartner: TU Berlin, Fraunhofer HHI, Berliner Wasserbetriebe, Stromnetz Berlin GmbH, Vattenfall Europe Wärme AG, NBB Netzgesellschaft Berlin-Brandenburg GmbH und Berliner Feuerwehr.